In den vielen Jahren gab es für mich als Fotografin unzählige Fotoshootings voller Glücksmomente, Hochzeiten mit ganz viel Liebe, unglaublich persönliches Wachstum und vor allem auch die ein oder andere Träne vor Verzweiflung.
Denn Selbstständigkeit hat viele Vorteile, die ich wirklich schätze, aber als ich mich mit 23 Jahren selbstständig gemacht habe, war mir nicht bewusst, wie viele Herausforderungen in all den Jahren auf mich warten!
Deshalb teile ich nun meine Top 5 Erkenntnisse aus den letzten 10 Jahren
1. Preise & Kalkulation
„Wie soll ich das alles nur bezahlen?“ - Diese Frage habe ich mir wahrscheinlich am Meisten gestellt und die Antwort ist einfach: Mit einer richtigen Kalkulation! Denn so sehr ich meine Arbeit liebe, ich muss damit alle - sowohl privat als auch geschäftliche - Kosten decken, für die Rente vorsorgen und etwas, wie z.B. Urlaub möchte ich mir tatsächlich auch leisten. Denn von Luft & Liebe kann niemand auf Dauer leben.
2. Marketing mit eigenen Bildern
Raus aus der Komfortzone! Denn dadurch bekommst du nicht nur ein Gespür dafür, wie sich deine Kunden während eines Shootings fühlen, sondern du hast gleich von dir noch Bilder, um dich zu zeigen und deinen Selbstwert damit zu steigern. Zeige deinen Kunden, wer hinter der Kamera steht und mach dich sichtbar.
...uuuund nutze besonders am Anfang jede Gelegenheit zu fotografieren! Suche dir Freunde & Bekannte, die du kostenlos fotografierst, um sicherer im Umgang mit der Kamera zu werden und deinen ganz persönlichen Bildstil zu finden!
3. Pausen einlegen
In den ersten 2 Jahren habe ich mir bei einer häufigen 6-Tage-Woche nur eine Woche Urlaub gegönnt und stand einfach unter Dauerstress. Anschließend lag ich Weihnachten zuhause mit extremsten Magenschmerzen und mir wurde bewusst: es muss sich dringend etwas ändern! Mit mehr Ruhepausen kamen glücklicherweise die Motivation, Leidenschaft zur Fotografie und Inspiration zurück, die irgendwo auf dem Weg dorthin verloren gingen. Deshalb kümmere dich gut um dich!
4. Let's Connect - Netzwerken mit Kollegen
Früher hatte ich durch meine damalige Chefin ein absolutes Konkurrenzdenken! Das änderte sich nach ein paar Workshops in der Selbstständigkeit und als ich immer mehr wunderbare Kolleginnen kennenlernte. Denn wir sitzen doch alle im selben Boot - struggeln mit ähnlichen Problemen, können uns durch unterschiedliche Erfahrungen weiterhelfen und uns gegenseitig weiterempfehlen (z.B. Krankheit, keine freien Kapazitäten…). Es hat für mich 100% Mehrwert, ein Netzwerk aus Gleichgesinnten zu haben.
5. Nein, danke! Aufträge ablehnen, wenn nötig.
„Ja aber ich brauche doch das Geld!“ - so dachte ich bis ich die erste Hochzeit ablehnte, weil das Brautpaar komplett andere Bilder wollte als die ich anbot und ich bei der Vorstellung, die Hochzeit zu fotografieren, regelrechtes Bauchgrummeln bekam. Inzwischen weiß ich: für jeden Kunden gibt es den richtigen Fotografen und das bin nicht immer ich! Jede Bildsprache, jeder Bildstil und jede Persönlichkeit machen dich und deine Arbeit einzigartig. Vertraue bei Anfragen auf dein Bauchgefühl und setze für dich Grenzen.